Carrefour, das zweitgrößte Einzelhandelsunternehmen Europas mit Sitz in Frankreich, plant die Übernahme der Marken Cora und Match vom Wettbewerber Louis Delhaize. Dieser betreibt darunter rund 165 Super- und Hypermärkte in ganz Frankreich, beschäftigt ca. 24.000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2022 einen Nettoumsatz von 5,2 Mrd. Euro sowie ein EBITDA von 189 Mio. Euro.
Eine entsprechende Vereinbarung wurde von den beiden Unternehmen gestern getroffen, bedarf aber noch der Genehmigung der französischen Wettbewerbsbehörden. Der Abschluss der Übernahme ist demnach für den Sommer 2024 geplant.
Die Transaktion selbst soll zu 100% in bar erfolgen. Die erworbenen Vermögenswerte werden auf Basis des Unternehmenswerts mit 1,05 Mrd. Euro taxiert, was für Carrefour ein starker Wertzuwachs wäre. Darüber hinaus verspricht man sich für die ersten drei Jahre nach Abschluss Synergien in Höhe von rund 110 Mio. Euro pro Jahr. Diese sollen vor allem durch Steigerung der kommerziellen Leistungsfähigkeit auf der einen Seite und Kostenreduktion auf der anderen Seite entstehen. Dem entgegen stehen laut Carrefour-eigenen Schätzungen rund 200 Mio. Euro Integrationskosten, d.h. Investitionen und Betriebskosten, in den ersten beiden Jahren.
Die übernommenen Märkte ergänzen das Standortnetz Carrefours vor allem geografisch perfekt. So ist der Marktanteil von Cora und Match vor allem in Ost- und Nordfrankreich besonders hoch, gleichzeitig ist Carrefour in diesen Regionen kaum vertreten.
Carrefour und Louis Delhaize sind im Übrigen schon seit den 1960er Jahren immer wieder unternehmerische Partner und verweisen gern auf ihre kulturelle und historische Verbundenheit. So war z.B. die erste Cora-Filiale, die 1966 eröffnet wurde, gleichzeitig der erste Franchisenehmer von Carrefour.