Der Anteil an vegetarischen und veganen Fleischersatzprodukten steigt kontinuierlich. Die um den Faktor 4 bessere Umweltbilanz der Fleischalternativen auf pflanzlicher Basis ist neben dem Tierwohl der ausschlagegebende Grund. Diese Entwicklung stellt mittlerweile jedoch die vielen Hersteller vor handfeste Lieferprobleme. Spätestens in zwei bis drei Jahren werden wir aufgrund der steigenden Nachfrage nach Analogfleisch eine Rohstoffknappheit vor allem bei Soja und Erbsen sehen. Pflanzliche Proteine werden also knapp. Mindestens dann, wenn man als Hersteller Wert darauf legt, woher die pflanzlichen Rohstoffe für die Produktion von Fleischersatz herkommen und wie die Anbaubedingungen sind. Denn eine Veggie-Wurst bedeutet nicht zwangsläufig, dass man Bio auf dem Teller hat. Ein weiteres Risiko sind die landwirtschaftlichen Erträge aufgrund der Witterung. So ist Frankreich beispielsweise Europas größter Exporteur für Erbsen.
Wegen der ausgeprägten Trockenheit im letzten Jahr sind die Ernteerträge bei Erbsen jedoch um 75% niedriger als üblich. Ergo gibt es ein deutlich geringeres Angebot was auf eine steigende Nachfrage trifft. Die Preise steigen. Auch muss zunehmend darauf geachtet werden, dass keine Monokulturen entstehen, wie es bei den aktuellen Agrarsubventionen in Europa durchaus geschehen kann. Als Landwirt bekommt man Geld für die Fläche, aber nicht für das was angebaut wird. Daher muss auch aus Nachhaltigkeitsgründen seitens der Politik darauf geachtet werden, dass nicht nur Mais und Zuckerrüben angebaut und subventioniert werden, sondern auch zum Beispiel Erbsen und Bohnen. Daraus wird ersichtlich, dass viele Konsumenten Bio und Nachhaltigkeit wollen. Ob sie dafür auch bereit sind, mehr zu bezahlen, wird die Zeit zeigen.