Die beiden Lebensmitteldiscounter Aldi Nord und Aldi Süd bereiten sich auf einen Einstieg in den Onlineverkauf von Lebensmitteln in Deutschland vor. Nach einer Testphase in den USA und Großbritannien wollen die beiden Discounter in einem ersten Schritt ihr Angebot bündeln und angleichen um dann über den Webshop `Aldi liefert´ unter dem Dach einer neu gegründeten E-Commerce Gesellschaft insbesondere Lebensmittel direkt zum Kunden nach Hause zu liefern. Bis Aldi jedoch tatsächlich frische Produkte liefert, wird sicherlich noch einige Zeit ins Land gehen. Vor allem die logistischen Herausforderungen sind groß. Ebenso der Preisanspruch des typischen Aldi-Kunden. Dies unter einen Hut zu bringen, dürfte für die beiden Discountriesen, die eigentlich auf Effizienz und Sparsamkeit getrimmt sind, viel Geld kosten.
Selbst Amazon und Rewe, die sich schon seit vielen Jahren im Onlinegeschäft mit Lebensmitteln versuchen, arbeiten bislang nicht profitabel. Zwar ist das gesamte Volumen von Online gekauften Lebensmitteln im Zuge der Coronapandemie um 40% gestiegen. Doch sind die absoluten Zahlen nach wie vor nicht sehr beeindruckend. Das Umsatzvolumen liegt bei gerade einmal 1,8 Milliarden Euro und hat am gesamtdeutschen Handelsvolumen von Lebensmitteln von knapp über 160 Milliarden Euro nur einen Anteil von 1,125%. Ernst & Young erwartet bis 2024 einen Anstieg auf 4,3 Milliarden Euro Handelsvolumen (=2,6%). In einem gesättigten Markt, der generell wenig Umsatzsteigerungen zulässt, bleibt also nur der teure Verdrängungswettbewerb.