Der innovative Ansatz des Schweizer Lebensmittelkonzerns mit dem etwas sperrigen Namen „The Income Accelerator Program“ wurde zu Beginn des Jahres 2022 mit dem Ziel eingeführt, die Kinderarbeit beim Kakao-Anbau massiv zu bekämpfen, indem man die Lebenssituation und Einkommensverhältnisse der Kakaobauernfamilien verbessert. Denn Armut ist die häufigste Ursache für Kinderarbeit.
So soll das Programm im ersten Schritt dabei helfen mit regenerativen Praktiken die Ernteerträge bei weniger personellem Aufwand zu steigern und als „Nebeneffekt“ noch die Umweltsituation positiv zu verändern. Darüber hinaus werden Kinderschutzmaßnahmen und Schulprogramme unterstützt.
Der unmittelbarste Einfluss geht mit hoher Wahrscheinlichkeit aber von einem neu geschaffenen Entlohnungssystem aus. So richtet sich der Preis für die Produkte nicht nur wie üblich nach Qualität und Quantität, sondern auch nach Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards.
Darüber hinaus hat Nestlé die Beschaffung von Kakao weltweit auf eine vollständige Rückverfolgbarkeit jeglicher Kakaoprodukte umgestellt. Das ursprüngliche Modellprojekt wurde mittlerweile auf 10.000 Familien in der Elfenbeinküste skaliert und wird in diesem Jahr in Ghana mit bis zu 30.000 Familien ausgerollt. Bis 2030 wollen die Schweizer das Projekt auf Ihre gesamte Lieferkette mit rund 160.000 Familien ausweiten.
Das erste prominente Ergebnis wird wohl ab Mitte diesen Jahres in den Supermarktregalen von 27 europäischen Ländern zu begutachten sein. Der Lebensmittelriese beabsichtigt die für seinen Schokoladenriegel „Kit Kat“ verwendete Kakaobutter vollständig aus dem Programm zu beziehen und stellt das Thema mit „Breaks for Good“ auch kommunikativ in den Mittelpunkt. So soll zusätzlich für das komplexe Thema von nachhaltig produzierter Schokolade sensibilisiert werden.