Über 13.000 Betriebe mit jeweils über 100 Beschäftigten bieten in Deutschland Mittagsverpflegung an oder kurz gesagt „Kantinenessen“. Bei gerade einmal drei bis vier Euro durchschnittlichem Umsatz pro Gast, bringt es die Branche laut Hotel und Gaststättenverband auf gute 15 Milliarden Euro Jahresumsatz und das allein in der Betriebsgastronomie. Daraus resultieren schon rein rechnerisch Millionen Essen pro Arbeitstag.
Vor ein paar Jahren noch stand „die Kantine“ im Verdacht, nahezu allein für ungesunde Ernährung, Übergewicht und zu hohes Cholesterin in der deutschen Arbeitsbevölkerung verantwortlich zu sein. „Kantinenfraß“ war und ist heute noch ein Schimpfwort.
Doch auch hier hat man die Zeichen der Zeit nicht nur erkannt, sondern augenscheinlich auch die Corona-Krise bewusst genutzt, um Speisekarten und Konzepte deutlich zu überarbeiten. Darüber hinaus haben viele Betreiber auch ihre Vorreiterrolle in Sachen Ernährungstrends endlich erkannt und angenommen.
Dies legt zumindest eine Studie nahe, die in Zusammenarbeit von Nestlè und der Business Target Group entstanden ist. So wurden über 350 Entscheider aus der Campus- und Betriebsgastronomie zum Thema „So nachhaltig is(s)t Kantine und Mensa“ befragt.
Das Ergebnis ist klar: der gesellschaftliche Ernährungswandel ist nicht nur auf dem Kantinenteller angekommen, er wird von dort aus auch aktiv mit entsprechenden Angeboten weiter vorangetrieben und entwickelt.
So sehen sich über 90% der befragten Betreiber in der Verantwortung für eine nachhaltige Ernährung und richten ihre Angebote konsequent am Thema aus. Aber auch der einzelne Betrieb hat etwas davon: während die Kantinenchefs eine große Chance auf Imageverbesserung sehen, versprechen sich die Campusgastronomen vor allem eine erhöhte Kundenbindung der Studierenden, die übrigens nachhaltige Angebote am vehementesten einfordern. Und der Studierende von heute ist der Kantinenbesucher von morgen.