Fleisch oder Fleischersatz? Die Antwort auf diese Frage wird für Konsumenten immer vielfältiger, wird das Angebot an Fleischalternativen doch immer größer.

Bei dem deutschen Familienbetrieb Rügenwalder Mühle ist die Antwort hingegen längst gefallen. Mittlerweile ist der Umsatz an Alternativprodukten wesentlich höher als der von tierischen Produkten. Gegen den Trend wächst die Veggie-Sparte auch in Zeiten hoher Inflation stärker als der Markt.

Und doch erweitern die Niedersachsen ihr Innovationsfeld erneut. Auch bei kultiviertem Fleisch will das Unternehmen eine Vorreiterrolle spielen und kooperiert daher mit dem Schweizer Start-up Mirai Foods.
Schmeckt das pflanzliche Burgerpatty wirklich wie „das Original“? Will ich vegane Wurst essen deren Zutatenliste fast die gesamte Verpackungsrückseite einnimmt? Ist das überhaupt gesund?
Auch wenn es gerade in Deutschland und den arrivierten Ländern einen unverkennbaren Trend gibt, sich mit der Ernährung und den Folgen des eigenen Fleischkonsums auseinanderzusetzen, so gibt es aktuell noch eine größere Anzahl an Menschen, die aus den verschiedensten Gründen weiterhin zu tierischen Produkten und insbesondere Fleisch greifen. Diese Zielgruppe, Flexitarier und (umwelt-)bewusste Fleischliebhaber, will Rügenwalder Mühle mit den Produkten aus der Kooperation ansprechen.

Mirai Foods züchtet Rinderfett- und Muskelzellen im Labor. Die gemeinsame Arbeit zielt darauf ab aus den Fettzellen und den pflanzlichen Proteinen von Rügenwalder ein hybrides Produkt anzubieten. Die Beratung Kearney sieht in kultiviertem Fleisch einen Riesenmarkt und schätzt den weltweiten Anteil am gesamten Fleischmarkt bis 2040 auf bereits 35 Prozent.
Dabei hinkt Deutschland und die EU dem Trend aktuell noch hinterher und die Genehmigung für solche Produkte steht noch aus. Besonders Singapur und Israel sind deutlich weiter. Dort gibt es bereits erste Fleischprodukte aus Zellkulturen im freien Verkauf.

Die Vorteile des Laborfleischs liegen auf der Hand. Der globale Fleischkonsum wird durch die wachsende Weltbevölkerung und steigenden Wohlstand in vielen Teilen der Welt bis 2050 über 70 Prozent zulegen. Kultiviertes Fleisch steht echtem Fleisch geschmacklich in nichts nach und ist dennoch um ein Vielfaches klimaverträglicher als es die Fleischproduktion mit Massentierhaltung in der heutigen Form ist. Die Lebensmittelversorgung der Zukunft, die all die unterschiedlichen Bedürfnisse weltweit abdeckt und gleichzeitig den ökologischen Aspekt mit berücksichtigt, kann daher nur funktionieren, wenn man sich all diese Alternativen zunutze macht.
Der Blick in die Speisekarte wird daher zukünftig nicht weniger umfangreich. Ebenso die Produktpalette der Rügenwalder Mühle.