Die niederländische Heineken N.V. mit Sitz in Amsterdam ist der zweitgrößte Brauereikonzern der Welt und will zukünftig Bier mit der Kraft der Sonne brauen.
Doch der Reihe nach: Der weltweite Preisanstieg für fossile Brennstoffe hat erneuerbare Energien wettbewerbsfähiger gemacht als je zuvor. Dass dies der Weg der Zukunft sein könnte, hatte Heineken bereits vor ein paar Jahren erkannt. Schon 2017 ließ das Unternehmen eine Machbarkeitsstudie für ein Solarthermie-Kraftwerk in Spanien zur Versorgung des Werks in Sevilla anfertigen. Was technisch durchaus positiv beschieden wurde, war auf Grund des niedrigen Gaspreises und fehlender staatlicher Zuschüsse aus ökonomischer Sicht unsinnig.
Nun hat sich die Lage verändert. Der Preisanstieg bei fossilen Brennstoffen in Verbindung mit finanzieller Unterstützung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE, sorgt nun dafür, dass viele Anbieter in der Lage sind wettbewerbsfähige Wärmeabnahmeverträge anzubieten. Einer der bisher umfangreichsten Verträge wurde von Heineken und dem Energiedienstleister Engie Soluciones España unterzeichnet. Dieser verspricht die Versorgung des Heineken-Werks in der Zeit von Mai bis September eines Jahres mit bis zu 70MWh aus Solarthermie, was 100% des benötigten Wärmebedarfs bedeutet. Im Jahresschnitt werden es immerhin 55% sein.
Aber die Zeit läuft: Das Kraftwerk befindet sich derzeit noch im Bau und sämtliche Projekte, die EFRE-Fördermittel erhalten, müssen bis Juni 2023 abgeschlossen sein.
Unter dem Strich zeigt die Entwicklung jedoch, dass viele Unternehmen der Nahrungsmittel- und Getränkebranche nachhaltige Wege suchen, um ihre Produkte herzustellen. Sobald dann auch noch ein ökonomischer Nutzen daraus erwächst, werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.